Psoriasis (Schuppenflechte)
Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist ähnlich wie Neurodermitis eine chronisch-entzündliche, nicht ansteckende Hautkrankheit. Sie gilt dabei als eine nicht heilbare Autoimmunerkrankung. In Deutschland leiden etwa zwei Millionen Menschen (2013) an Psoriasis. In besonders schweren Fällen kann Psoriasis auch andere Organe sowie Gelenke und die zugehörigen Bänder ebenso wie die angrenzenden Weichteile, die Augen, das Gefäßsystem und das Herz betreffen. Zudem kann Psoriasis mit Diabetis und einem Schlaganfall einhergehen.
Wie entsteht Psoriasis?
Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung und hängt somit maßgeblich mit einer Fehlfunktion des Immunsystems zusammen. Bei der Schuppenflechte greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe, in diesem Fall die Hautzellen, an. Ausgelöst wird der Prozess indem Allergene oder Fremdstoffe in den Körper eindringen und dem Immunsystem suggerieren, dass sie gefährlich sind und bekämpft werden müssen. Das Immunsystem tut genau das und produziert pro-inflamatorische Botenstoffe. Dabei kommt es aber zu einer "überreaktion" des Immunsystems.
Das erfolgt, indem Zytokine (Entzündungsbotenstoffe) ausgeschüttet werden und das Gewebe zerstören. Als Folge steigt die Bildung neuer Hautzellen im Übermaß und in rasanter Geschwindigkeit an. Man spricht bei diesem Vorgang von einer Hyperproliteration der Keratinozyten, also der hornbildenden Zellen. Die Zytokine sorgen dafür, dass wiederum Abwehrzellen also noch mehr Zytokine gebildet werden, was wiederum die Entzündung auf der Haut verstärkt. Auf der anderen Seite fördern Zytokine die Regenerationsprozesse der Haut, welche bei der Psoriasis jedoch zu schnell verlaufen. Im Normalfall braucht die oberste Hautschicht etwa 4 Wochen, um sich zu regenerieren. Im Fall einer Schuppenflechte verläuft die Regeneration innerhalb von drei bis vier Tagen. Das führt dazu, dass sich keine normale Hornschicht bilden kann (mangelhafte Keratinisierung). Als Folge können sich die Zellen der obersten Hautschicht nicht richtig ausbilden, sondern sterben schon vorher wieder ab. Auf diese Weise entsteht die für Schuppenflechte typische gelbliche, schuppende Hautstelle.
Die Psoriasis ist meistens örtlich begrenzt, kann sich aber in einigen Fällen auch großflächig ausbreiten.
Die Psoriasis tritt häufig auch nach einem Infekt der oberen Atemwege etwa durch Streptokokken erstmalig auf. Der Zusammenhang besteht darin, dass die Antikörper, die gegen die Streptokokken gebildet wurden, bei entsprechender Veranlagung zu Autoimmunerkrankungen nun auch das körpereigene Gewebe angreifen. Medikamente wie Betablocker, ACE-Hemmer und Chloroquin können ebenfalls eine solche Reaktion des Immunsystems hervorrufen.
Genaue Ursachen zur Entstehung der Hautkrankheit sind nicht bekannt. Experten gehen von davon aus, dass ähnlich wie bei Neurodermitis, die Veranlagung genetisch bedingt ist. Auch die Darmflora, die das Immunsystem stark beeinflusst, und Stress sind dabei wichtige Faktoren. Verletzungen der Haut und Hautreizungen bspw. durch Sonnenbrand können Trigger sein, die Schübe bei der Psoriasis auslösen oder Symptome verschlimmern. Die Naturheilkunde sieht zudem einen Zusammenhang mit dem Leaky Gut Syndrom. Das liegt daran, dass bei einem Leaky Gut Schadstoffe über den Darm in den Blutkreislauf gelangen können, was wiederum eine Reaktion des Immunsystems auslösen kann. Die Störung des Säure-Basen-Haushalts und eine dadurch hervorgerufene Übersäuerung des Körpers können sich ebenfalls negativ auf die Psoriasis auswirken. Das gilt auch für eine ungesunde Ernährung.
Welche Symptome treten bei Psoriasis auf?
Bei der häufigsten Form der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) bilden sich silbrige, trockene Schuppen. Eine gelbliche Krustenbildung (Psoriasis exsudativa) kann ebenfalls durch starke Entzündungsprozesse entstehen. In einer selteneren Form der Schuppenflechte entstehen mit Eiter gefüllte Bläschen, die vorwiegend auf den Innenflächen der Hände und Füsse auftreten (Psoriasis pustolas).
Eine weitere Form der Psoriasis ist die tröpfchenförmige Schuppenflechte (Psoriasis guttata). Sie zeichnet sich durch punktförmige, stecknadelkopfgroße Flecken, die an Wassertropfen erinnern, aus und ist oft ein Vorbote für die gewöhnliche Psoriasis. Deshalb tritt sie auch vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen auf. In eher seltenen Fällen können großflächige Entzündungen am ganzen Körper auftreten und so die gesamte Haut verdicken. Das kann dazu führen, dass die Haut immer unelastischer wird und vor allem an den Gelenken einreißen kann.
Eine starke Form der Schuppenflechte kann auch zur Psoriasis-Arthritis führen. Dabei handelt es sich um eine autoimmune, entzündliche Gelenkerkrankung. In etwa 60 Prozent der Fälle gehen die Hauterscheinungen den Gelenkproblemen voran. Am häufigsten sind End- und Mittelgelenke an Händen und Füßen sowie große Gelenke wie etwa die Knie und Becken-Wirbelsäule.
Wie lässt sich Psoriasis behandeln?
Auch wenn Psoriasis nicht heilbar ist, lassen sich die Symptome bekämpfen und lindern. Bei der natürlichen Behandlung von Psoriasis ist zunächst wichtig, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Die Ernährung sollte dabei vitalstoffreich, darmfreundlich und entzündungshemmend sein. Dabei sollte sie individuell auf die betroffene Person abgestimmt sein und die persönlichen Trigger berücksichtigen, um die weitere Behandlung zu unterstützen und zu begleiten.
Weiterhin kann eine Leberreinigung sinnvoll sein. Als Entgiftungsorgan wird die Leber mit sämtlichen Toxinen konfrontiert. Weil im Fall einer Schuppenflechte auch häufig Darmprobleme vorliegen, entsteht so eine zusätzliche Belastung mit Giftstoffen für die Leber. Diese zusätzliche Belastung kann die Leber überfordern, was sich wiederum schwächend auf das Immunsystem auswirkt. Da die Leber an der Regulierung des Immunsystems beteiligt ist, schützt sie auch vor überschiessenden Reaktionen und Autoimmunprozessen. Zur Unterstützung und Regeneration der Leber eignen sich Heilpflanzen wie Mariendistel, Löwenzahn, Artischocke. Bitterstoffe in richtiger Menge stärken zudem die Entgiftungsfunktion der Leber.
Die Optimierung der Antioxidatien-Versorgung kann ebenfalls hilfreich bei der Behandlung von Schuppenflechte sein. Da Autoimmunerkrankungen meistens chronisch entzündliche Erkrankungen sind, sind im Verlauf auch vermehrt "freie Radikale" aktiv, die im Verlauf der Erkrankung einen zu hohen Verbrauch der körpereigenen Antioxidantien haben. Das führt im Körper zu einem erhöhten Grad oxidativen Stresses. Antioxidantien gewinnt der Körper aus Obst, Gemüse, Kräutern und Gewürzen. Zusätzlich gibt es antioxidativ wirkende Nahrungsergänzungsmittel.
Gegen die Entzündungen auf der Haut kann Weihrauch bspw. in Form einer Creme helfen. Bei Psoriasis kann außerdem ein Vitamin D-Mangel vorliegen, den es auszugleichen gilt. Basische Salzbäder können helfen die Schuppen auf der Haut sowie den Juckreiz zu lindern. Das liegt daran, dass Salzwasser die Hautschuppen erweicht und sie schließlich ablöst. Zudem hat es eine Desinfizierende Wirkung, ist entzündungshemmend, lindert den Juckreiz und lässt die Haut so wieder durchatmen.
Da eine Übersäuerung des Körpers ein Auslöser für Psoriasis sein kann, ist es in diesen Fällen sinnvoll den Körper zu entsäuern. Ebenfalls wichtig, ist der Aufbau einer gesunden Darmflora, da sie großen Einfluss auf das Immunsystem hat, sowie die Vermeidung von Stress, da dieser auch als ein Auslöser für Psoriasis gilt.
Für die Pflege der geschädigten Haut kann Kokosöl unterstützend wirken. Aufgrund seiner antientzündlichen Fettsäuren ist es gerade bei Schuppenflechte ein wohltuendes Körperpflegeöl.
Wichtig ist, die einzelnen Behandlungsmöglichkeiten langsam und nicht alle auf einmal umzusetzen, um die individuellen Ursachen und Auslöser zu finden und sie dann gezielter bekämpfen zu können.
Gerne Berate ich Sie auch persönlich und Individuell in meiner Praxis zu Psoriasis und den Behandlungsmöglichkeiten.